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Landsgemeinde Glarus 2025: Bildungsgutscheine klar abgelehnt.

Die Gründe: Unsicherheit über Kosten, Vertrauen in die Volksschule und ein starker Nein-Antrag von Regierung und Landrat.
Wir von der Elternlobby bleiben dran: Wahlfreiheit, Vielfalt und gute Lernorte bleiben wichtig – aber sie brauchen klare Konzepte und Vertrauen.

Rückblick auf die Landsgemeinde Glarus 2025
Bildungsgutscheine klar abgelehnt – was steckt dahinter?
Am 4. Mai 2025 hat die Glarner Landsgemeinde die Einführung von Bildungsgutscheinen deutlich abgelehnt. Damit bleibt das heutige Schulsystem bestehen.
Wir von der Elternlobby haben den Abstimmungsausgang genau verfolgt und möchten einordnen, warum das Nein so klar ausfiel – und was wir daraus lernen können.

1. Deutlicher Einfluss der Behörden
Regierung und Landrat hatten die Vorlage zur Ablehnung empfohlen.
An der Landsgemeinde hat eine solche Haltung grosses Gewicht – besonders bei Themen, die neu und komplex sind.

2. Viele offene Fragen
Zentrale Punkte blieben unklar:
Wer profitiert wirklich?
Wie hoch wären die Kosten?
Wer kontrolliert die Verwendung der Mittel?
Wenn solche Fragen offenbleiben, entscheiden sich die Glarnerinnen und Glarner meist für die vertraute Lösung.

3. Vertrauen in die Volksschule
Die Bevölkerung steht grundsätzlich hinter der öffentlichen Schule.
Lehrpersonen, Schulleitungen und Berufsverbände warnten, Bildungsgutscheine könnten das System spalten oder schwächen. Diese Warnungen hatten spürbares Gewicht.

4. Sorge um Steuergeld und Kontrolle
Der Gedanke, dass Steuergeld an Privatschulen fliesst, sorgte bei vielen für Skepsis.
Man befürchtete, dass der Volksschule Mittel fehlen könnten oder dass Gelder ohne klare Qualitätsvorgaben vergeben würden.

5. Einfluss der öffentlichen Diskussion
Im Vorfeld der Landsgemeinde wurde teilweise mit übertriebenen oder verzerrten Darstellungen gearbeitet – auf beiden Seiten. Das erschwerte eine sachliche Auseinandersetzung.
Trotzdem wäre das Nein wohl auch ohne diese Zuspitzungen deutlich geblieben.
Ausschlaggebend war die grundsätzliche Vorsicht gegenüber einem Systemwechsel.

6. Was gefehlt hat
Damit eine solche Idee mehr Chancen gehabt hätte, wären nötig gewesen:
Ein sauberes Kosten- und Kontrollmodell
Ein Pilotversuch statt ein sofortiger Systemwechsel
Unterstützung auch aus Teilen der Volksschule
Konkrete Glarner Beispiele, die den Nutzen zeigen
Ohne diese Grundlagen blieb vieles zu theoretisch.

7. Unser Fazit
Das klare Nein war kein Zeichen gegen Vielfalt oder Wahlfreiheit, sondern Ausdruck von Vorsicht und Bodenständigkeit. Die Glarnerinnen und Glarner wollten zuerst Klarheit und Vertrauen, bevor sie ein neues Modell unterstützen.
Für uns als Elternlobby bleibt das Thema aktuell.
Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Familien echte Wahlmöglichkeiten haben und Lernorte wählen können, die zu ihren Kindern passen. Die Diskussion über Bildungsvielfalt, Wahlfreiheit und Qualität geht weiter – aber mit dem Bewusstsein, dass tragfähige Veränderungen Transparenz, Vertrauen und Zusammenarbeit brauchen.

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