Verschiedene Lehrkonzepte nötig
Die Schulen sind überfordert, die Schüler sind zunehmend angewiesen auf Therapie. Im Artikel Therapiewahn in den Schulen (Artikel als PDF) (12.11.14) im Zürcher Oberländer wird darüber berichtet, welche Folgen es für die Schüler hat, wenn versucht wird, verschiedene Konzepte unter einen Hut zu bringen. Dazu bezog Erwin Ogg von der Elternlobby im Form eines Leserbriefs Stellung, der am 19.11.14 im Zürcher Oberländer abgedruckt wurde.
Leserbrief: Verschiedene Lehrkonzepte nötig
Ein hoher Prozentsatz der Kinder braucht sonderpädagogische Massnahmen, um in der Schule einigermassen über die Runden zu kommen. Dies weist auf ein grundsätzliches Problem unseres Bildungssystems.
Der Zürcher Kinderarzt Oskar Jenni sagt dazu treffend: „Man propagiert zwar den individuellen Unterricht, setzt aber gleichzeitig kollektive Lernziele, Lehrpläne und Leistungsstandards fest. Das ist ein krasser Widerspruch. Als Folge davon gibt es eine zunehmende Pathologisierung der Kinder. Mit Massnahmen, Therapien und Diagnosen versucht man, die Verschiedenheit der Kinder zu eliminieren.“
Für vielfältiges System
Ebenso wenig wie ein Schuhmodell für alle Füsse passt, kann ein Schulmodell den Bildungsbedürfnissen aller Kinder gerecht werden. Es braucht dazu Schulen mit verschiedenen pädagogischen Konzepten und Schwerpunkten.
Während beispielsweise viele Kinder in einem Modell mit vorwiegend Frontalunterricht sich gut entwickeln, gibt es andere, die in einem Modell mit selbstgesteuertem Lernen sich besser entfalten können. In einem vielfältigen Bildungssystem, in dem jedes Kind eine ihm entsprechende Schule besuchen kann, erübrigen sich viele der teuren sonderpädagogischen Massnahmen.
Erwin Ogg, Rapperswil-Jona, Elternlobby
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