Leserbrief in den „Freiburger Nachrichten“

Die Zeit ist reif für «Freie Schulen»

KARIN LERCH-KAESER, ST. ANTONI

«Plötzlich dieses Bauchweh» – FN-Ausgabe vom 26. Oktober 2020

Jedes fünfte Kind leidet unter funktionellen Bauchschmerzen, oft verursacht durch Leistungsdruck in der Schule. Mit Medikamenten und verhaltenstherapeutischen Massnahmen zur Stressbewältigung werden Symptome bekämpft anstatt die Ursachen angegangen. Diese liegen vor allem in unserem egalitaristischen Schulsystem: Möglichst alle Kinder sollen in dasselbe vom Staat vorgegebene Schulmodell hineingepresst werden und soweit nötig mit sonderpädagogischen Massnahmen und Therapien passend gemacht werden. Das führt bei vielen Kindern zu Stress. Es sollte endlich eingesehen werden, dass für eine gute Förderung aller Kinder, angesichts ihrer sehr unterschiedlichen Entwicklung und ihren individuellen Begabungen, Schulen mit verschiedenen pädagogischen Konzepten und Schwerpunkten nötig sind. Der Zugang zu solchen Schulen darf aber nicht von den finanziellen Verhältnissen der Eltern abhängig gemacht werden. Die Elternlobby Schweiz fordert daher die Einführung einer neuen Kategorie von Schulen: sogenannte «Freie Schulen» als öffentliche Schulen mit privatrechtlicher Trägerschaft. Innerhalb des um die Freien Schulen erweiterten öffentlichen Bildungssystems sollen dann die Kinder eine ihren Bildungsbedürfnissen entsprechende Schule besuchen können. Damit könnte auch manch teure sonderpädagogische Massnahme und Therapie eingespart werden.

1 Antwort
  1. Jonas B.
    Jonas B. sagte:

    Warum denn überhaupt noch Schulen?? Es braucht keine Schulen! Kinder benötigen insbesondere einen sicheren Rahmen, in welchem sie sich entwickeln können, d.h. Mutter oder Vater zu Hause! Neben Lesen, Basteln, Zeichnen, Rechnen sollte ein Kind durchaus auch irgendwo mitarbeiten können, wenn es ihm beliebt. Dieses «Kinderarbeits»verbot ist zwar verständlich, aber gleichzeitig lächerlich. Der Lehrkörper hat genauso Angst vor seiner überfälligen Überflüssigkeit wie dieser Politik- und Verwaltungsapparat. Hört endlich auf, um den Brei zu reden und schafft die Schulen ab, ohne Umwege und Gschpürschmi-Alternativen! Ich lernte Familien mit Unschooling kennen und die Kinder sind intelligent und okay, auch wenn ich nicht in die Tiefe sah. Ich will dies noch nachholen. Unschooling-Familien, welche bereit sind, ihre Erfahrungen mit mir zu teilen, können sich gerne über einen Kommentar hier melden.

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