Gericht bestätigt freie Schulwahl

Deutschland: Gericht bestätigt freie Schulwahl

Sechs Klettgauer Familien klagen gegen das deutsche Kultusministerium, weil sie ihre Kinder an der Alemannenschule Wutöschingen statt an der GMS Klettgau anmelden wollen und berufen sich dabei auf die freie Schulwahl. Sie ziehen schließlich vor Gericht – und bekamen auch in zweiter Instanz Recht.

Ein Artikel vom Südkurrier vom 15.12.2017

Der Autor der Zeitung Südkurrier schreibt zum Vorfall:

….damit waren die sechs Familien aber nicht einverstanden, sie hatten gute Gründe für ihre Schulwahl und beriefen sich mit Hilfe eines Anwalts auf das Recht der freien Schulwahl. „Ein sehr wichtiger Grund ist der musische Zug der Alemannenschule, hier können die Schüler ab der Klassenstufe acht das Profilfach Musik belegen, in Klettgau ist dies nicht möglich“, erklärt Katrin Stumpp aus Grießen die Entscheidung. „Nachdem wir während den Sommerferien einen Brief von der Erzinger Schulleitung bekamen, in dem zu lesen war, dass unsere Kinder dort angemeldet seien, beschlossen wir gemeinsam vor Gericht zu gehen“, erzählt Angela Karasac aus Geißlingen.

Das Verwaltungsgericht in Freiburg gab den Eltern Recht, das Schulamt wollte diese Entscheidung jedoch nicht hinnehmen, denn durch die Schülerlenkung wäre es möglich gewesen, eine Schulklasse komplett einzusparen. In Erzingen hätte die einzige fünfte Klasse dann nämlich 23 Kinder gehabt und in Wutöschingen gäbe es folglich nur drei Klassen mit je 28 Kindern. Das Kultusministerium mit Susanne Eisenmann an der Spitze klagte gegen die Entscheidung aus Freiburg beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim und unterlag. Das Mannheimer Gericht bestätigte das Recht und den Wunsch der Eltern sowie der Kinder nach freier Schulwahl.

„Uns steht die freie Schulwahl zu“

Stefanie Risch aus Grießen ist eine der Klägerinnen, welche die Entsendung ihrer Kinder auf die Alemannenschule vor Gerichten in Freiburg und Mannheim erstritten haben. Im Gespräch mit dem Südkurrier (Heidrun Glaser) äussert sie sich zu den Hintergründen. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:

Als wir den Brief bekamen, dass unser Sohn nach Erzingen soll, waren wir total geschockt. Wir haben uns aber nicht einschüchtern lassen und uns mit den anderen Eltern solidarisiert. Nun haben wir zweimal Recht bekommen, weil uns die freie Schulwahl auch zusteht, zumal die Schulen unterschiedliche Profilfächer anbieten und uns keiner zwingen kann, das Kind in ein Profil zu zwingen, das ihm auch aus gesundheitlichen Gründen gar nicht zugemutet werden kann. Wir sind weiterhin guter Dinge, dass auch das Kultusministerium einsieht, dass die Kinder in Wutöschingen einfach viel besser aufgehoben sind, denn an dieser Schule wird mit Herz und Verstand unterrichtet und es geht nicht nur darum, die Schule irgendwie mit Schülern zu füllen, es geht um das Wohl der Kinder.

Hier gelangen Sie zum ganzen Artikel.

1 Antwort
  1. Daniel Zimmermann
    Daniel Zimmermann sagte:

    Eine Freie Schulwahl muss lieber heute als erst morgen eingeführt werden. Die Geschützte Werkstatt Schtaatsschule muss ein ende Haben. Wir brauchen Vielfalt und ein System das zum experimentieren einlädt. Unsere Gesellschaft lebt das vor. Evolution ergibt sich aus „try and error“. Evolution und damit auch zeitgerechtere Schulen entstehen nie aus der Doktrin einzelner Schuldirektoren. Staatsgelder pro Kind, genau das brauchen wir. Unsere Staatsschulen haben nichts zu befürchten. Wenn sie so gut sind wie sie sagen bleibt ja alles beim Alten. Ausser der Buchhaltung natürlich.

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