Eltern unterrichten Ihr Kind seit 4 Wochen selber nach Schulausschluss

Nach dem Ausschlussaus der Regelschule durch die Mitglieder der Oberstufenkommission Jegenstorf (BE), müssen die Eltern Ihr Kind seit bereits 4 Wochen, unfreiwillig selber zu Hause unterrichten. Virginia, so heisst das besondere Mädchenmit Trisomie 21, ging seit ihrem Kindergartenintegriert in die Regelschule Jegenstorf.

Fertig lustig. Nach 5 Jahren befanden die Mitglieder der Oberstufenkommission einstimmig: fertig integriert. Die kirchlich und politisch motivierten Mitglieder der Oberstufenkommission von Jegenstorf (BE) beschlossen, dass das leicht geistig, behinderte Mädchen Virginia Schuler (12) von nun an nicht mehr im Ort Jegenstorf (BE) zur Schule gehen darf.

Alternativen oder Lösungsansätze wurden dem Mädchen keine angeboten. Ein späteres Gespräch wurde den Eltern verwehrt und wenn dann, sei dies nur wieder über ein Wiedererwägungsgesuchmöglich. Das immense Desinteresse und die Gleichgültigkeit der Schule Jegenstorf macht den Eltern Mühe. Die Eltern stehen nun mit all den Problemen alleine da. Das Mädchen, welches keinen Grund für diesen Ausschluss geliefert hat, ist schlussendlich die Leidtragende und die Bestrafte. Sind sich die schnellen Entscheider dessen bewusst? Wurde hier wirklich zum Wohle des Kindes gehandelt? Fragen sich die Eltern.

Der Ausschluss kam nach 5 Jahren für die Familie Schuler völlig überraschend und ohne Vorankündigung. Der Entscheid traf mitten ins Herz. Der Schwarze Peter wurde dann auch noch schnell den Eltern zugeschoben: „Man habe zu wenig Vertrauen und zu wenig Respekt gegenüber der Schule.“ Sieben Tage nach dem Entscheid des Jegenstorfer Tribunals wollte man die Eltern gar als Bedrohung darstellen.
Die Schuld wird immer mehr nur auf die Eltern übertragen. Die Eltern sind die Puffer zwischen den Fronten in der neuen Gesellschaft und werden so buchstäblich verheizt. Der Entscheid ist für viele Leute in der Gemeinde Jegenstorfnicht nachvollziehbar. Vor allem für die Menschen die das Mädchen Virginia persönlich kennengelernt haben. Dieser Fall macht klar, dass weiter auf Separation und soziale Isolierung gesetzt wird, statt auf eine Integrationaller Lebensformen. Wo alle voneinander profitieren könnten! Dies ist in der heutigen Zeit wieder wichtiger denn je.

Die langjährige Integration von Virginia Schuler verlief erfolgreich. Dies bestätigen auch die gemachten Protokolle der halbjährlichen Standortbestimmungen. Selbst Lehrer etc., welche sich zuerst skeptisch verhalten haben, schlossen das behinderte Mädchen schnell ins Herz. Wenn Virginia nicht da war, haben die Mitschüler abgegebenes Schulmaterial auch für Virginia verlangt. Virginia selber hat mit der Integration ein Stück Normalität bekommen. Sie konnte den Schulweg selber bewältigen und war eine stolze Schülerin. Überall im Dorf kennt man Virginia. Virginia bekommt seit 4 Wochen auch keine Logo- und Heilpädagogische Stunden mehr! Es fühlt sich niemand mehr zuständig dafür! Eine reine Separation und Isolierung in die Sonderschule erachten die Eltern als Rückschritt und wäre ein Novum für die sozial, integrierte Virginia. Zudem müsste die aktive Schülerin eine Taxifahrt von 2 Stunden täglich auf sich nehmen.

Behinderte werden somit auch im 21. Jahrhundert noch immer zwangsmässig vor der Öffentlichkeit und vor der Gesellschaft versteckt und isoliert. Diese Kinder haben kein Recht auf Bildung. Es gibt keinen Bildungslehrplan für Behinderte. Man glaubt nicht an ihr Potenzial. Viele glauben immer noch diese Kinder sind bildungsunfähig. Die zuständigen Behörden die den Fall und die eingereichte Beschwerden untersuchen, haben sich zum Fall seit Wochen nicht geäussert. Die Eltern hoffen auf eine Schule und Unterstützung, welche eine Integration nicht als Belastung sondern als Bereicherung sehen. Die Eltern möchten die Integration weiter fortführen. Familie Schulersetzt nun auf die Unterstützung der Öffentlichkeit, für eine rasche Lösung zum Wohle von Virginia.

Von der Schule und Behörden kommt nichts – kein Lösungsansatz – einfach nichts! Man lässt die Eltern die wirklichen Probleme selber lösen. Eine Integration tut allen gut, so die Eltern. Für die ganze Familie hat diese Integration ein Stück Normalität bedeutet. Wunschtraum: Akzeptanz aller Lebensformen in der Gesellschaft. Die Familie Schuler ist verzweifelt und benötigt nun jede mögliche Hilfe – Ihre Hilfe. Der Lebensweg ist und bleibt für Behinderte schon steinig genug. Wir hatten den Mut und den Glauben ein behindertes Mädchen in die Gesellschaft integrieren zu können – Wir sind kläglich gescheitert.

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